Inhaltliche Fragen

KERMIT versucht an wichtigen Punkten der Schullaufbahn anzusetzen, um den Lehrkräften wichtige Hinweise für ihre Weiterarbeit zu geben. KERMIT 2 bietet Informationen darüber, wie die Kinder hinsichtlich der Beobachtungskriterien der Hamburger Bildungspläne stehen, die am Ende von Jahrgang 2 angelegt sind. KERMIT 3, KERMIT 8 und KERMIT 9 geben den Lehrkräften wertvolle Hinweise mit Blick auf die bundesweit geltenden Bildungsstandards. KERMIT 5 und KERMIT 7 bieten als Lernausgangslage Aufschlüsse über die neu zusammengesetzten Klassen.
Über das regelmäßige Erfassen der Leistungen der Schülerinnen und Schüler kann darüber hinaus auch abgebildet werden, wie sich die Leistungen entwickelt haben.
KERMIT kann nur einen Ausschnitt der in den Schulen vermittelten Kompetenzen erfassen. Grundsätzlich werden in allen KERMIT-Erhebungen die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Deutsch-Leseverstehen und Mathematik erhoben. In der weiterführenden Schule kommt noch die Erfassung der Englischkompetenzen dazu, in den Jahrgängen 5, 7 und 9 auch die Erfassung der Naturwissenschaften.
Die im Rahmen von KERMIT erhobenen Kompetenzen stellen einen Schwerpunkt auf die Kernbereiche und damit einen Ausschnitt aus dem schulischen Fächerkanon dar. Viele Aspekte des Fachunterrichts lassen sich nicht in Testaufgaben übersetzen. Durch die Konzentration auf die Bereiche Deutsch-Leseverstehen, Englisch Lese- und Hörverstehen, Mathematik und Aspekte der Naturwissenschaften kann darüber hinaus eine hohe Aufgabenqualität gesichert werden.
Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie Fragen zu KERMIT haben. Bei allgemeinen Fragen können Sie sich an kermit@ifbq.hamburg.de wenden oder uns eine Nachricht über das Kontaktformular auf dieser Seite zukommen lassen. Für Fragen zu einer KERMIT-Erhebung in einer bestimmten Jahrgangsstufe oder in einem bestimmten Fach können Sie sich an den jeweilige Ansprechpartnerin oder den jeweiligen Ansprechpartner wenden. Die zuständige Person finden Sie im Abschnitt „Allgemeine Information“ für die jeweilige Jahrgangsstufe.
Bei KERMIT 5, 7 und 9 sind die Aufgaben geschützt, sowohl zur Sicherung des Längsschnitts als auch um sie mehrfach einsetzen können. Daher können keine weitreichenden Informationen zu den eingesetzten Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. In den Rückmeldungen werden aber die Aufgaben kurz skizziert (z.B. hinsichtlich ihrer Schwierigkeiten, Textsorten und Themenbereichen usw.).
Die Aufgaben für alle KERMIT-Erhebungen entstehen in sogenannten Aufgabenentwicklergruppen. Diese setzen sich zusammen aus erfahrenen Lehrkräften, Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern an Universitäten und empirischen Bildungswissenschaftlern. Entwickelte Aufgaben durchlaufen ein Review-Verfahren, werden von Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern auf ihre Eignung hin überprüft und in sogenannten Pilotierungen getestet. Nur Aufgaben, die bestimmten Vorgaben hinsichtlich testmethodischer und inhaltlicher Gütekriterien genügen, können im eigentlichen Testverfahren eingesetzt werden.
Die Aufgaben für die Jahrgangsstufen 3 und 8 werden durch das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) vorgegeben, da es sich in diesen Fällen um bundesweite Verfahren handelt. Die Aufgaben für die anderen Verfahren werden am IfBQ von Lehrkräften in Zusammenarbeit mit fachdidaktischen Beraterinnen und Beratern entwickelt. Nach ausführlicher Erprobung der Aufgaben werden dann die Aufgaben für die reguläre Testung ausgewählt. Dieser erfolgt unter Abwägung verschiedenster Aspekte: Abdeckung aller Schwierigkeiten, Motivierungsqualität, Abwechslungsreichtum, Themenvielfalt usw.

Die Rückmeldungen zu KERMIT werden für unterschiedliche Ebenen in der Schule unterschiedliche zusammengestellt.

  • Schulbezogene Rückmeldung: Das Schulleitungsteam erhält Informationen über das Abschneiden aller Parallelklassen, über die Verteilung auf die verschiedenen Kompetenzstufen/Leistungsbereiche &ndash jeweils im Vergleich zu Schulen, die der eigenen am ähnlichsten sind (sogenannter fairer Vergleich). Darüber hinaus erhält sie die Einzelergebnisse aller Schülerinnen und Schüler.
  • Klassenbezogene Rückmeldung: Die Klassenlehrkraft erhält die Information wie ihre Klasse abgeschnitten hat im Vergleich zur Schule und im fairen Vergleich. Sie erfährt, wie sich Klasse hinsichtlich der der Kompetenzstufen/Leistungsbereiche zusammensetzt und wie die einzelnen Schülerinnen und Schüler abgeschnitten haben. In der Grundschule und bei KERMIT 8 werden die Lösungshäufigkeiten aller Aufgaben ausgewiesen, bei KERMIT 5, 7 und 9/10 werden die Aufgaben zusammengefasst charakterisiert und dann die Lösungshäufigkeit dieser Zusammenfassung dargestellt.

Bei KERMIT 3 und bei KERMIT 8 ließen sich schon bisher die Ergebnisse eines Jahrgangs mit den Ergebnissen eines Nachfolgejahrgangs direkt vergleichen. Dies liegt daran, dass die Ergebnisse auf die bundesweit durchgeführten Vergleichsarbeiten ("VERA") mit einem bundesweiten Durchschnitt von 500 und einer Standardabweichung von 100 beziehen.

Bei den übrigen KERMIT-Erhebungen war dies bisher nicht möglich, weil hier für jede KERMIT-Erhebung die Ergebnisse des gesamten Jahrgangs der Hamburger Schülerinnen und Schüler immer auf den Mittelwert 500 und die Standardabweichung 100 gebracht werden. Das hat zur Folge, dass gleiche Punktwerte in unterschiedlichen Jahrgängen nicht direkt miteinander verglichen werden können.

Ab dem Schuljahr 2015/16 wurde zunächst für KERMIT 9 ein direkter Vergleich mit den Ergebnissen aus dem Vorjahr in den Ergebnisrückmeldungen zur Verfügung gestellt. Diese sogenannten Kohortenvergleiche sind ab dem Schuljahr 2016/17 auch für die anderen KERMIT-Erhebungen in den Rückmeldungen enthalten.

Unterschiede von 30 Punkten und mehr bei den Klassen- und Schulmittelwerten sind bedeutsam. Es handelt sich in diesem Fall um rund ein Drittel der Standardabweichung.

KERMIT-Ergebnisse werden nicht nur in Punktwerten, sondern bei KERMIT 3, 5, 8 und 9/10 auch in Bezug auf das Erreichen bestimmter Kompetenzstufen abgebildet. Diese üblicherweise fünfstufigen Modelle beschreiben, was Schülerinnen und Schüler auf der jeweiligen Stufe bereits können. Neben dieser inhaltlichen Beschreibung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ist in den Modellen ebenfalls beschrieben, ab wann die Vorgaben der Bildungsstandards erreicht werden.

Mindeststandards beschreiben dabei ein Minimum an Kompetenzen, das von allen Schülerinnen und Schülern bis zu einem bestimmten Bildungsabschnitt erreicht werden soll.
Regelstandards umfassen Kompetenzen, die im Durchschnitt von den Schülerinnen und Schülern erreicht werden sollen.

Bildungsstandards liegen für Deutsch und Mathematik für das Ende der Primärstufe (Klasse 4) sowie für das Ende der Sekundarstufe I vor.

Leistungsergebnisse lassen sich einfacher interpretieren, wenn sie mit einer Norm verglichen werden. Eine solche Norm können entweder die Ergebnisse anderer Schülerinnen und Schüler sein (soziale Bezugsnorm), die eigenen Ergebnisse im Zeitverlauf (individuelle Bezugsnorm) oder inhaltlich definierte Kriterien (kriteriale Bezugsnorm). KERMIT liefert meist mehrere Bezugsnormen zur Interpretation der Ergebnisse:

  • Soziale Bezugsnorm: Die Darstellung der eigenen Ergebnisse in Bezug auf die Vergleichsschulen stellt bspw. eine soziale Bezugsnorm dar, ebenso der Vergleich von Parallelklassen oder von einzelnen Schülerinnen und Schülern innerhalb einer Klasse.
  • Individuelle Bezugsnorm: Die Darstellung der eigenen Ergebnisse in Bezug auf die Leistungen in früheren KERMIT Erhebungen ist eine individuelle Bezugsnorm (Längsschnitt). Schülerinnen und Schüler, Klassen oder Schulen können erkennen, ob sie sich verbessert oder verschlechtert haben.
  • Kriteriale Bezugsnorm: Alle Kompetenzmodelle, die in den KERMIT Rückmeldungen enthalten sind, stellen kriteriale Bezugsnormen dar. Sie sagen, welche Inhalte die Schülerinnen und Schüler auf einer bestimmten Leistungsstufe beherrschen bzw. über welche Fähigkeiten sie verfügen.

Grundsätzlich wird in allen KERMIT-Erhebungen Deutsch-Leseverstehen sowie Mathematik erfasst, sowie in den weiterführenden Schulen Englisch und Naturwissenschaften. Darüber hinaus unterscheiden sich die Erhebungen hinsichtlich verschiedener Parameter (wer führt die Erhebung durch, was wird zurückgemeldet usw.).

Informationen zu den Erhebungen finden Sie im Abschnitt „Allgemeine Informationen“ für die jeweilige Jahrgangsstufe.

Bei KERMIT 2 werden Fähigkeitsniveaus von A bis D beschrieben, die sich an den Kompetenzstufenmodellen von KERMIT 3 (VERA 3, IQB) orientiert. Im unteren Bereich sind diese Niveaus aber stärker ausdifferenziert (Niveau A bei KERMIT 2 ist unter der Kompetenzstufe I bei KERMIT 3 angesiedelt).
Bei KERMIT 3 werden fünfstufige Kompetenzstufenmodelle aus dem IQB verwendet, die auch bei VERA und dem IQB-Ländervergleich eingesetzt werden. Sie geben Rückmeldung darüber, inwieweit Schülerinnen und Schüler zum Ende der Grundschule (Ende Klasse 4) voraussichtlich die Mindest- oder Regelstandards in den getesteten Bereichen erreichen.
Bei KERMIT 5 und 7 werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler für jede Schulform in vier gleich große Leistungsbereiche (I bis IV) eingeordnet. Damit ist es möglich Schülergruppen zu identifizieren, die zum Beispiel zu den leistungsstärksten bzw. -schwächsten 25 Prozent aller Schülerinnen und Schüler Hamburgs der jeweiligen Schulform gehören.
Bei KERMIT 8 kommen fünfstufige Kompetenzstufenmodelle aus dem IQB zur Verwendung, die bei VERA und dem IQB-Ländervergleich eingesetzt werden. Sie geben Rückmeldung darüber, inwieweit Schülerinnen und Schüler zum Ende der Sekundarstufe I (Erster- bzw. Mittlerer Schulabschluss) voraussichtlich die Mindest- oder Regelstandards in den getesteten Bereichen erreichen.