Inhaltliche Fragen
Über das regelmäßige Erfassen der Leistungen der Schülerinnen und Schüler kann darüber hinaus auch abgebildet werden, wie sich die Leistungen entwickelt haben.
Die Rückmeldungen zu KERMIT werden für unterschiedliche Ebenen in der Schule unterschiedliche zusammengestellt.
- Schulbezogene Rückmeldung: Das Schulleitungsteam erhält Informationen über das Abschneiden aller Parallelklassen, über die Verteilung auf die verschiedenen Kompetenzstufen/Leistungsbereiche &ndash jeweils im Vergleich zu Schulen, die der eigenen am ähnlichsten sind (sogenannter fairer Vergleich). Darüber hinaus erhält sie die Einzelergebnisse aller Schülerinnen und Schüler.
- Klassenbezogene Rückmeldung: Die Klassenlehrkraft erhält die Information wie ihre Klasse abgeschnitten hat im Vergleich zur Schule und im fairen Vergleich. Sie erfährt, wie sich Klasse hinsichtlich der der Kompetenzstufen/Leistungsbereiche zusammensetzt und wie die einzelnen Schülerinnen und Schüler abgeschnitten haben. In der Grundschule und bei KERMIT 8 werden die Lösungshäufigkeiten aller Aufgaben ausgewiesen, bei KERMIT 5, 7 und 9/10 werden die Aufgaben zusammengefasst charakterisiert und dann die Lösungshäufigkeit dieser Zusammenfassung dargestellt.
Bei KERMIT 3 und bei KERMIT 8 ließen sich schon bisher die Ergebnisse eines Jahrgangs mit den Ergebnissen eines Nachfolgejahrgangs direkt vergleichen. Dies liegt daran, dass die Ergebnisse auf die bundesweit durchgeführten Vergleichsarbeiten ("VERA") mit einem bundesweiten Durchschnitt von 500 und einer Standardabweichung von 100 beziehen.
Bei den übrigen KERMIT-Erhebungen war dies bisher nicht möglich, weil hier für jede KERMIT-Erhebung die Ergebnisse des gesamten Jahrgangs der Hamburger Schülerinnen und Schüler immer auf den Mittelwert 500 und die Standardabweichung 100 gebracht werden. Das hat zur Folge, dass gleiche Punktwerte in unterschiedlichen Jahrgängen nicht direkt miteinander verglichen werden können.
Ab dem Schuljahr 2015/16 wurde zunächst für KERMIT 9 ein direkter Vergleich mit den Ergebnissen aus dem Vorjahr in den Ergebnisrückmeldungen zur Verfügung gestellt. Diese sogenannten Kohortenvergleiche sind ab dem Schuljahr 2016/17 auch für die anderen KERMIT-Erhebungen in den Rückmeldungen enthalten.
KERMIT-Ergebnisse werden nicht nur in Punktwerten, sondern bei KERMIT 3, 5, 8 und 9/10 auch in Bezug auf das Erreichen bestimmter Kompetenzstufen abgebildet. Diese üblicherweise fünfstufigen Modelle beschreiben, was Schülerinnen und Schüler auf der jeweiligen Stufe bereits können. Neben dieser inhaltlichen Beschreibung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ist in den Modellen ebenfalls beschrieben, ab wann die Vorgaben der Bildungsstandards erreicht werden.
Mindeststandards beschreiben dabei ein Minimum an Kompetenzen, das von allen Schülerinnen und Schülern bis zu einem bestimmten Bildungsabschnitt erreicht werden soll.
Regelstandards umfassen Kompetenzen, die im Durchschnitt von den Schülerinnen und Schülern erreicht werden sollen.
Bildungsstandards liegen für Deutsch und Mathematik für das Ende der Primärstufe (Klasse 4) sowie für das Ende der Sekundarstufe I vor.
Leistungsergebnisse lassen sich einfacher interpretieren, wenn sie mit einer Norm verglichen werden. Eine solche Norm können entweder die Ergebnisse anderer Schülerinnen und Schüler sein (soziale Bezugsnorm), die eigenen Ergebnisse im Zeitverlauf (individuelle Bezugsnorm) oder inhaltlich definierte Kriterien (kriteriale Bezugsnorm). KERMIT liefert meist mehrere Bezugsnormen zur Interpretation der Ergebnisse:
- Soziale Bezugsnorm: Die Darstellung der eigenen Ergebnisse in Bezug auf die Vergleichsschulen stellt bspw. eine soziale Bezugsnorm dar, ebenso der Vergleich von Parallelklassen oder von einzelnen Schülerinnen und Schülern innerhalb einer Klasse.
- Individuelle Bezugsnorm: Die Darstellung der eigenen Ergebnisse in Bezug auf die Leistungen in früheren KERMIT Erhebungen ist eine individuelle Bezugsnorm (Längsschnitt). Schülerinnen und Schüler, Klassen oder Schulen können erkennen, ob sie sich verbessert oder verschlechtert haben.
- Kriteriale Bezugsnorm: Alle Kompetenzmodelle, die in den KERMIT Rückmeldungen enthalten sind, stellen kriteriale Bezugsnormen dar. Sie sagen, welche Inhalte die Schülerinnen und Schüler auf einer bestimmten Leistungsstufe beherrschen bzw. über welche Fähigkeiten sie verfügen.
Grundsätzlich wird in allen KERMIT-Erhebungen Deutsch-Leseverstehen sowie Mathematik erfasst, sowie in den weiterführenden Schulen Englisch und Naturwissenschaften. Darüber hinaus unterscheiden sich die Erhebungen hinsichtlich verschiedener Parameter (wer führt die Erhebung durch, was wird zurückgemeldet usw.).
Informationen zu den Erhebungen finden Sie im Abschnitt „Allgemeine Informationen“ für die jeweilige Jahrgangsstufe.